Landschaft
Die Sierra Nevada de Santa Marta im Norden Kolumbiens ist eine Welt voller Kontraste. Aus unberührtem Regenwald ragt die schneebedeckte Spitze des Pico Simon Bolivar hervor - dem höchsten Gipfel der nördlichen Anden. An seinen Hängen wuchern dichte Nebelwälder, von seinen eisigen Höhen schießen wilde Flüsse hinab und werden langsam aber sicher zu gemütlichen Wasserläufen, die unter anderem an einsamen Stränden in die Karibik münden, wo die vom Aussterben bedrohte Grüne Schildkröte ihre Eier legt. Diese Gegend ist gerade wegen ihrer herausragenden Artenvielfalt und weil sie so vielen seltenen Tieren ein Zuhause bietet besonders schützenswert.
„Die Sierra Nevada speist das gesamte Umland mit Wasser, in allen vier Himmelsrichtungen – deshalb nennen wir diese Gegend das Herz der Welt. Sie ist eine Quelle für frisches Wasser und frische Luft für die ganze Welt – und es liegt in unserer Verantwortung, die Landschaft zu schützen und am Leben zu erhalten.“
Kakaogenetik
Frühere Siedler dachten fälschlicherweise, dass die Kakaosorte Bunsi mit ihren ungewöhnlichen, weißen Bohnen und den sehr außergewöhnlich aussehenden Kakaoschoten von einer Krankheit befallen sei und fällten daher die alten Kakaobäume. Zum Glück haben einige Bunsis im Schatten der Wildnis überlebt und die Arhuacos haben vor kurzem wieder mit der Ernte dieses kostbaren Kakaos beginnen können. Sie nennen ihn „Businchari“, was so viel wie Sonnenaufgang oder Neuanfang bedeutet.
Heutzutage sind die Bunsi und die anderen einheimischen Bunschari-Kakaos durch den Boom moderner Hybridkakaos in Südamerika bedroht, wo überwiegend eine homogene Auswahl nicht-einheimischer, robuster Kakaohybriden benutzt wird, um hohe Erträge erzielen zu können.
Kakaoproduktion
Dieser Kakao wächst vom Küstenwald und dem unteren Hochland bis zu einer Höhe von 800 Metern. Manchmal dauert es bis zu 10 Stunden zu Pferd, bis die Arhuaco ihren Kakao aus den Tiefen des Waldes zur nächsten Straße bringen können.
Dort warten modernste Fermentations- und Trocknungsanlagen der Experten von Cacao de Colombia auf die noch nassen Kakaobohnen (“Nass” heißt, die Bohnen befinden sich noch eingehüllt im Fruchtfleisch der Kakaofrucht, in dem sie fermentiert werden). Die Händler von Cacao de Colombia kaufen den Arhuaca die Kakaobohnen ab und fermentieren diese schonend, indem sie den pH-Wert, den Brix-Wert und die Temperatur der fermentierenden Bohnen genauestens überwachen.
Stammestradition:
„Es ist uns wichtig, unsere Traditionen beim Kakaoanbau zu respektieren. Wir sind nicht an modernen Kakaohybriden interessiert – es passt einfach nicht in unsere Vision einer nachhaltigen Landwirtschaft. Wir sind an Qualität interessiert, nicht unbedingt an Quantität, deshalb suchen wir Partner, die das unterstützen. Unsere landwirtschaftlichen Praktiken müssen der spirituellen Führung der Mamo, unserer spirituellen Führer, entsprechen. Alles, was wir anbauen, ist biologisch und wir zwingen die Natur nicht, mehr zu produzieren, als sie von sich selbst aus produzieren würde.“
Die Arhuaco sehen sich selbst als „die älteren Brüder der Welt“ und glauben von ganzem Herzen, dass es ihre Verantwortung ist, „das Herz der Welt“ zu nähren und dadurch das Gleichgewicht unserer Erde zu erhalten. Die Arhuacos sind Nachfahren der großen Tayrona Zivilisation, bekannt für ihre Goldschmiedearbeiten und Architektur und als Namensgeber für den berühmten Tayrona Nationalpark, der sich ganz nebenan befindet.
Umweltschutzmaßnahmen
Auf demselben Land, auf dem Koka und Marihuana vor nicht allzu langer Zeit die Gewalt des kolumbischen Drogenkriegs anheizten und finanzierten, ist Kakao heute das Symbol des Friedens für die Arhuaco und ihre Nachbarn. Im Jahr 2007 baut die Arhuaco ihr erstes Dorf an der Küste, Katansama.
„Unsere Wälder helfen uns, das ‚Herz der Welt‘ zu schützen und die Erde im Gleichgewicht zu halten.“ Hernan Villafaña, Kakaoführer von Arhuaco
Einige der Maßnahmen, die vor Ort mithilfe von Original Beans umgesetzt werden, sind:
- Erforschung und Kartierung von Aroma-Kakaos in dem Arhuaco Gebiet
- Baumschulen für diese Kakaos und für einheimische Holzarten aufbauen
- “Kakao-Bibliotheken” etablieren, die als genetische Datenbank fungieren
- Ein regenwaldfreundliches Landnutzungsmodell aufbauen und der Öffentlichkeit zugänglich machen
- Die Einheimischen in Fermentation und Trocknung von Kakaobohnen, Biolandbau und Schädlingsbekämpfung schulen
- Den Erhalt unberührter Regenwaldgebiete durch Naturschutzabkommen unterstützen
-
Eine Demonstrationsfarm für die High School in Bunkwimake gründen, die von 150 Kindern besucht wird
2019 zum Beispiel wurden mithilfe des Arhuaco-Kakao-Projekts folgende Ziele erreicht:
Ankauf von Kakao in |
5 Dörfern |
Verbesserter Lebensstandard für
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154 Kakaobauern |
Biologische Bewirtschaftung von
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254 Hektar Land |
Aufforstung & aktiver Schutz von
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7.700 Bäumen |
Sequestrierung von
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503 Tonnen Co2 |
Danke an Original Beans
Alle Fotos sowie die Basisdaten und direkten Interview-Zitate mit den Arhuaco wurden uns freundlicherweise von Jan Schubert von Original Beans zur Verfügung gestellt. Original Beans ist sowohl eine Schokoladenmarke als auch ein mittlerweile bedeutender Kakaobohnen-Importeur und Jan ist im Auftrag für sie in Südamerika unterwegs,
um mit Kleinbauern und lokalen Partnern vor Ort Projekte aufzubauen und langfristig Partnerschaften zu entwickelt. Wir kaufen unsere Kakaobohnen direkt von Original Beans, die höchste Nachhaltigkeitsstandards an ihre Kakaos stellen, die weit über eine Bio-Zertifizierung hinaus gehen.
Du kannst den Kakao hier bestellen.
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