Zuallererst muss ich mich dafür entschuldigen, dass wir in den letzten Monaten so inkonsistent liefern konnten.
Warum können wir nicht einfach besser planen und immer genug Kakao auf Lager haben?
Glaubt mir, diese Frage habe ich mir in den vergangenen Monaten selbst oft genug gestellt.
So sehr wir uns auch bemühen, den Bedarf abzuschätzen - genau so oft liegen wir damit auch falsch. Herausforderungen dabei sind:
1. Wir sind ein stark wachsendes Unternehmen - und Wachstum läuft in den seltensten Fällen linear ab.
Wenn wir diesen Monat 300kg verkauft haben, brauchen wir nächsten Monat 450kg oder 600kg? Wir können versuchen, das über unsere Marketing-Maßnahmen zu steuern aber (zum Glück) erzählen viele von euch ihren Freunden von unserem Kakao und so bekommen wir Zulauf auch ohne Marketing.
2. Unser Hersteller, der fantastische Qualität produziert, kommt bei diesen Mengen nicht schnell genug hinterher.
Neue Maschinen sind zwar schon bestellt, treffen aber erst im Sommer ein.
Die Kakaotafeln, die wir verkaufen, sind keine Stangenware sondern werden extra für uns nach unseren Anforderungen produziert. Wir befinden uns aktuell in einer kniffligen Situation, da die kleinen "Bean-to-Bar Craft Chocolate" Manufakturen nicht mehr in unseren Mengen produzieren können - die großen Manufakturen hingegen verlangen Auflagen von mind. 1 Tonne pro Sorte und produzieren in für uns noch nicht bewährter Qualität (sie verwenden ganz andere Maschinen und Prozesse).
Warum bestellen wir nicht einfach mal "viel zu viel" und haben dafür immer einen Puffer auf Lager?
1. Meiner Erfahrung nach sollte Kakao nicht zu lange lagern, sondern möglichst frisch nach dem Rösten & Mahlen genossen werden. Unser Lager vollzustellen ist demnach keine elegante Lösung.
2. Cash. Wir verkaufen Qualitätskakao mit relativ geringer Marge. Wir müssten sehr viel Cash binden, um uns das Lager vollzustellen. Das kann sich kein junges Unternehmen erlauben. Bis jetzt sind wir 100% ohne Investoren gewachsen und sind auf bestem Wege, das nicht ändern zu müssen.
Und nun?
So kann das natürlich nicht weitergehen, das ist uns allen klar. Deswegen bin ich zZt. in Gesprächen mit zusätzlichen Herstellern, die uns in gewohnter Qualität mit anderen Sorten beliefern können.
Dazu werden wir einige Prozesse mit dem bestehenden Hersteller optimieren, um Nachlieferungen schneller produzieren zu können. Zum Beispiel fangen wir an, die beliebtesten Sorten an rohen Kakaobohnen (Porcelana | Mexico 🇲🇽, Sur del Lago | Venezuela 🇻🇪 und Indio Rojo | Guatemala 🇬🇹) in seiner Fabrik einzulagern, statt sie on-demand zu bestellen. Dadurch sparen wir z.B. 2 Wochen Transportzeit vom Hafen in Amsterdam zur Schoko-Fabrik.
Außerdem lernen wir auf der Marketing-Seite viel mehr hinzu und können den Strom an Neukunden mittlerweile immer besser steuern, um unsere Kapazitäten nicht zu überfordern.
Eine weitere Veränderung ist die Kooperation mit einem professionellen Versandunternehmen (Fullfillment-Center) ab 19. April, die den Kakao aus ihrem Warenlager in 90% aller Fälle schon am nächsten Tag zu euch senden werden. Bei über 400 Bestellungen / Monat kamen wir nicht mehr damit hinterher, selbst zu verpacken und erhoffen uns von der Kooperation v.a. ein schnelleres und konsistenteres Versanderlebnis für euch.
Die vergangenen Monate waren wild - aber auch lehrreich. Wir haben jetzt vor allem eine neue Messlatte an Versandvolumen, mit dem wir kalkulieren können.
Ich bedanke mich ganz herzlich für eure Geduld und freue mich, wenn ihr alle endlich euren Kakao erhaltet.
Allerbeste Grüße,
Jonas
Gründer Moruga Cacao
Ich trank während des Schreibens: Sur de Lago aus Venezuela 🇻🇪
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